Fernunterrichtsstatistik
Fernunterrichtsstatistik
Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Zahlen der Fernstudienbranche. Unter dem Titel "Fernunterrichtsstatistik" fasst der Verband Erhebungen zum
"Branchenmonitor Digitale Bildung in Deutschland" und Auswertungen des "BranchenChecks" zusammen.
Branchenmonitor Digitale Bildung in Deutschland
Im Auftrag des Bundesverbandes der Fernstudienanbieter erhebt die forsa Politik-und Sozialforschung GmbH 2020 erstmals den Branchenmonitor Digitale Bildung und liefert repräsentative Zahlen für den Fernstudienmarkt in Deutschland. Dabei werden sowohl quantitative Strukturdaten der befragten Institute bzw. Unternehmen als auch qualitative Daten, z.B. Wachstumsaussichten, Zukunftstrends und größte Herausforderungen der Branche erhoben.
Um einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen auf dem Markt der digitalen Bildung zu gewinnen, wurden drei Zielgruppen in die Untersuchung einbezogen, die jeweils individuell zugeschnittene Fragen beantworteten: die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes, Anbieter von Fernunterricht bzw. Fernstudium, die nicht im Verband organisiert sind, sowie Wirtschaftsunternehmen, die Fernlernen und digitale Bildung im Rahmen ihrer innerbetrieblichen Weiterbildung nutzen.
Aus Herausforderungen Chancen entwickeln - Fernstudienmarkt wächst weiter
Die Nachfrage nach Fernstudienangeboten wächst weiter, begleitende Präsenzseminare und Prüfungen werden digitalisiert und die Lehr-Lern-Medien der Zukunft sind audio-visuell. Fernstudierende begrüßen diese Entwicklung und möchten mehrheitlich auch nach der Pandemie auf die neuen Formate zurückgreifen. Das sind die zentralen Ergebnisse der Erhebung des „Branchenmonitor Digitale Bildung in Deutschland“.
Wie erfolgreich der deutsche Fernstudienmarkt ist, belegen die aktuellen Zahlen des "Branchenmonitor Digitale Bildung", die im September 2021 veröffentlicht wurden. Forsa hat im Auftrag des Verbandes Anbieter von Fernunterricht und Fernstudium in zwei Erhebungszyklen nach den Herausforderungen der Branche, ihren Wachstumserwartungen und Zukunftstrends befragt.
- Marktentwicklung: Die Nachfrage nach Fernstudienangeboten wächst
Vor allem die aktuellen Entwicklungsprognosen der befragten Fernstudienanbieter bezogen auf die eigenen Unternehmen sind erfreulich. So erwartet eine große Mehrheit von 73 Prozent der Fernlehranbieter mittelfristig stärkere Auswirkungen durch die Corona-Krise und diese fallen meist positiv aus. Denn die Nachfrage nach Fernstudienangeboten ist in den vergangenen Monaten extrem angestiegen. Viele Berufstätige haben im Homeoffice festgestellt, was Fernstudierende schon lange wissen: nämlich, wie gut Arbeit und Kommunikation auch über die Distanz funktionieren können. Sie nutzen nun diese Erkenntnis für ihre berufliche Weiterentwicklung, indem sie sich für ein Fernstudium entscheiden, das sich als absolut krisensicher erwiesen hat.
49 Prozent der befragten Institute erwarten durch den Anstieg der Teilnehmerzahlen daher auch eine Umsatzsteigerung für das eigene Unternehmen. Dem gegenüber stehen jedoch 20 Prozent der Bildungsanbieter, die befürchten, dass die generell gestiegene Nachfrage nach Fernunterricht und Fernstudium zu Umsatzeinbußen für das eigene Haus führen kann, da mehr Wettwerber auf den Markt strömen werden.
Auch die Zahlen des Branchenmonitors belegen die gestiegene Nachfrage nach Fernstudienangeboten. Bereits im Herbst 2020 bat der Verband die befragten Anbieter die Entwicklung der Teilnehmerzahlen im Vergleich zum Vorjahr zu prognostizieren. Etwa die Hälfte der Institute (51 %) ging schon für 2020 von etwas oder deutlich steigenden Kursteilnehmer- bzw. Studierendenzahlen aus. „Diese Erwartungen wurden in der Ergänzungsbefragung im Frühjahr 2021 sogar noch einmal übertroffen, in der 59 Prozent der befragten Institute berichten, dass die Zahl der Kursteilnehmer bzw. Studierenden im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr etwas (25 %) oder sogar deutlich (34 %) gestiegen ist“, berichtet der Verbandspräsident. Gleichzeitig gehen fast alle Anbieter (92 %) davon aus, dass die Nachfrage nach Distance-Learning-Angeboten auch zukünftig als Folge der Corona-Pandemie weiter steigen wird. Vor allem nicht-akademische Fernunterrichtsanbieter erwarten weiterhin „stark“ steigende Nachfragen.
- Besonders gefragte Fernstudienangebote
Mit 56 Prozent werden bei nicht-akademischen Anbietern vor allem Fernkurse angeboten und belegt, die dem Themenbereich „Wirtschaft/BWL/kaufmännische Praxis“ zuzuordnen sind. An zweiter Stelle folgen mit jeweils 29 Prozent Kurse in den Bereichen „Gesundheit/Medizin/Pflege/Ernährung“, „Informatik/Digitale Medien/EDV“ sowie „Pädagogik und Sozialwesen“. Jeweils 23 Prozent der Institute haben Fernlernangebote aus den Bereichen Technik/Logistik/Bauen sowie Kommunikation/PR im Portfolio. 21 Prozent bieten Weiterbildungen im Bereich „Psychologie/Verhaltenstraining“, jeweils 19 Prozent auf den Themenfeldern „Sprachen“ bzw. „Tourismus/Gastgewerbe“ an. Weitere Angebote gliedern sich in die Themenbereiche „Allgemeinbildung/Schulabschlüsse“ sowie „Recht/Verwaltung“ (jeweils 17 %) oder „Sport und Fitness“ (15 %) ein.
Auch bei den Hochschulen liegen Fernstudienangebote im Bereich der „Wirtschaftswissenschaften“ (50 %) an erster Stelle. 35 Prozent der akademischen Anbieter haben im Bereich „Informatik“, jeweils 30 Prozent in den Bereichen „Ingenieurwissenschaften“ bzw. „Sozialwissenschaften“, 20 Prozent im Bereich „Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften“, 15 Prozent in „Mathe-matik/Naturwissenschaften“, zehn Prozent in „Geisteswissenschaften“ und jeweils fünf Prozent in „Rechtswissenschaften“ bzw. „Sport“ Fernstudienangebote im Portfolio.
41 Prozent der im Frühjahr erneut befragten Institute berichten, dass sie seit Beginn der Corona-Pandemie besonders häufig Anmeldungen zu bestimmten Lehrgangsthemen bekommen. Vor allem werden hier Angebote aus dem Themenbereich „Informatik“ (31 %) genannt.
- Aus Herausforderungen werden Chancen
Trotz gestiegener Nachfrage sahen sich aber auch Bildungsunternehmen, die Fernunterricht und Fernstudium anbieten, in den vergangenen Monaten großen Herausforderungen gegenübergestellt. Nach den größten Herausforderungen für das eigene Unternehmen befragt, gaben bereits im Herbst 2020 20 Prozent der Bildungsanbieter an, diese würden vor allem darin bestehen, Präsenzkonzepte online umzusetzen bzw. zu erweitern. In einer Folgeerhebung im Frühjahr 2021 wuchs der Anteil sogar auf 40 Prozent an.
Für Fernunterrichtsanbieter galt es an dieser Stelle, vor allem digitale Alternativen für Präsenzveranstaltungen zu schaffen, die Fernstudienangebote häufig ergänzen. Und das schnell und rechtssicher, damit Lernende auch während des Lockdowns ihre Weiterbildungen beenden konnten. Eine noch größere Herausforderung stellt für Fernstudienanbieter die Schaffung von digitalen Prüfungsalternativen dar. Wie es gelang, diese Herausforderungen als Chancen wahrzunehmen und wie gut Fernstudierende diese Umstrukturierungen angenommen haben, können Sie unserer Pressemitteilung zum Branchenmonitor entnehmen.
Weitere Herausforderungen für ihr Unternehmen sahen die Teilnehmer des Branchenmonitors im Herbst 2020 darin, neue Bildungsangebote zu schaffen (12 %), wettbewerbsfähig zu bleiben (7 %) und in der Personalgewinnung (7 %). Im Frühjahr 2021 benannten jeweils 10 Prozent der Befragten, die Notwendigkeit, die Digitalisierung im eigenen Unternehmen generell weiter voranzutreiben als Herausforderung bzw. in Technik zu investieren. Auch Kundenerwartungen zu erfüllen sowie fluide Organisations- und Arbeitsformen zu etablieren, zähle zu den größten Herausforderungen aufgrund der Corona-Pandemie.
- Die Lehr-Lern-Medien der Zukunft sind audio-visuell
Im vergangenen Herbst gaben 75 Prozent der befragten Institute an, Studienmaterialien als PDF zu nutzen. 67 Prozent setzen audio-visuelle Medien online ein, 60 Prozent gedruckte Studienmaterialien. Weniger als die Hälfte der Anbieter (47 %) setzt Studienmaterialien ein, die ausschließlich online zur Verfügung gestellt werden, 38 Prozent nutzen im Rahmen ihrer Fernlern-Angebote Online-Learning-Nuggets, 21 Prozent audio-visuelle Medien, die offline eingesetzt werden, 13 Prozent VR/AR-Medien und lediglich sieben Prozent MOOCs. Die Tendenz, stärker auf digitale Lehr-Lern-Medien zu setzen, ist dabei bei akademischen Anbietern stärker ausgeprägt als bei den nicht-akademischen.
Nach ihrer Einschätzung befragt, welche der genannten Lehr-Lern-Medien in Zukunft im Bereich Fernunterricht und Fernstudium an Bedeutung gewinnen oder auch verlieren werden, ergibt sich unter den befragten Bildungsanbietern ein recht klares Meinungsbild: Eine große Mehrheit der Institute geht davon aus, dass audio-visuelle Medien online (77 %), Studienmaterialien ausschließlich online (75 %) sowie Online-Learning-Nuggets (62 %) künftig an Bedeutung gewinnen werden. Etwas mehr als die Hälfte meint zudem, dass auch VR-/AR-Medien (55%) in vielen Bereichen an Bedeutung gewinnen werden.
Umgekehrt geht eine große Mehrheit der Befragten von einem Bedeutungsverlust audio-visueller Medien offline und gedruckten Studienmaterialien aus. Etwas uneinheitlicher fällt das Meinungsbild zur künftigen Bedeutung von MOOCs und Studienmaterialien als PDF aus.
An der Haupterhebung, die sich von Oktober 2020 bis Februar 2021 in der Grundgesamtheit an deutsche Fernstudienanbieter richtete, nahmen 99 Institute teil. An einer Ergänzungsbefragung im Frühjahr 2021 42 Unternehmen. Beide Erhebungen wurden als Online-Befragungen durchgeführt.
Hier finden Sie den Ergebnisbericht des Branchenmonitors.
Eine Auswertung der Befragung der Wirtschaftsunternehmen wurde bereits im Ende 2020 veröffentlicht. Im Rahmen dieser wurden mithilfe telefonischer Interviews insgesamt 401 Unternehmen befragt. Hier finden Sie den Ergebnisbericht.
BranchenCheck
Der BranchenCheck liefert Selbsteinschätzungen von Unternehmen der Fernstudienbranche zu praxisrelevanten Themen, Herausforderungen und Entwicklungstendenzen des Fernunterrichtmarktes.
Hier finden Sie die Ergebnisse des BranchenCheck DistancE-Learning 2018.
Einen aktuellen BranchenCheck veröffentlicht der Verband zu Beginn des Jahres 2022.
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