Fernlernerin des Jahres 2014: Die Zeit der kleinen Brötchen ist vorbei – Bäckereifachverkäuferin ist heute Ausbildungsleiterin einer Bank

Aufgeben kommt für Stephanie Schneiß nie in Frage. Sie überwindet alle Hindernisse, die ihr das Leben in den Weg stellt und bildet sich ehrgeizig und erfolgreich weiter. Dafür wird sie vom Forum DistancE-Learning zur „Fernlernerin des Jahres 2014“ ausgezeichnet.

Wenn Stephanie Schneiß morgens aufwacht, tut sie das mit dem stolzen Gefühl, „Fernlernerin des Jahres 2014“ zu sein. „Das ist so cool“, freut sich die 42-Jährige aus Mendig bei Koblenz, die den Preis als Anerkennung für ihren häufig steinigen und dennoch stets bewältigten Berufsweg- und Karriereweg annimmt.

Als sie damals nach dem Abitur Bäckereifachverkäuferin werden will, können Freunde und Verwandte diesen Wunsch nicht nachvollziehen. Doch des Rätsels Lösung ist ihr damaliger Partner, angehender Erbe einer Bäckerei, die beide gemeinsam führen wollen. Später folgt dann die Weiterbildung zur Verkaufsleiterin auf der Abendschule. „Zu dieser Zeit war ich chronisch übermüdet“, erinnert sich Stephanie Schneiß heute. Und das verwundert nicht, denn ihr Tag beginnt schon früh um drei Uhr. Nachdem der Betrieb in der Bäckerei läuft, macht sie die beiden Töchter für die Schule fertig, arbeitet bis mittags wieder im Laden, kocht anschließend für die Familie, unterstützt die Mädchen bei den Hausaufgaben, kehrt bis 17 Uhr hinter den Verkaufsthresen zurück, bevor sie sich schließlich  ins Auto setzt und zur Abendschule fährt. Doch auch nach dem Unterricht zurück zu Hause ist der Tag nicht beendet. „Dann mussten noch Abrechnung und Bestellungen erledigt werden“, so Schneiß. Aber die Mühe und all der Aufwand haben sich zumindest beruflich gelohnt: Frau Schneiß besteht die Weiterbildung mit der Note „sehr gut“. Aber die Ehe geht in die Brüche.

2004 trennt sich Stephanie Schneiß von ihrem Ehemann, zieht mit den Kindern aus und sucht sich einen neuen Job. Sie wird Filialleiterin in einem Supermarkt. Da sie Vollzeit beschäftigt ist, unterstützen sie die Eltern und kümmern sich aufopfernd um die Enkeltöchter. Dann lernt die zweifache Mutter einen neuen Mann kennen. Beide heiraten und auch er bringt zwei Töchter mit in die Ehe. Als sich der gemeinsame Sohn ankündigt, gibt Stephanie Schneiß ihren Job auf und freut sich auf ein Leben als Hausfrau und Mutter. Diese Freude hält jedoch nicht lange. Schon nach einem halben Jahr ertappt sich die junge Frau dabei, wie sie Interesse für Stellenanzeigen entwickelt. Sie nimmt erst einen Minijob bei einem Winzer in der Buchhaltung an. Später kommt dann noch ein Teilzeitjob  im Kundenservice der örtlichen Bank hinzu. Frau Schneiß will mehr, aber ihr Chef in der Bank kann ihr keinen anderen Job in Aussicht stellen.

Rein zufällig entdeckt sie dann 2010 die Anzeige eines Fernlehrinstituts in einer Zeitschrift. „Warum eigentlich nicht ein Fernstudium in Angriff nehmen“, denkt sich die ehrgeizige Frau und bestellt das Probematerial der Studiengemeinschaft Darmstadt für den Fernlehrgang „Wirtschaftsfachwirtin“. Da sie ahnt, dass ihr Umfeld wegen ihrer fünf Kinder, dem Ehemann, der unter der Woche aus beruflichen Gründen in einem anderen Ort wohnt , einem Bankjob und dem Minijob in der Winzerei kein Verständnis für ihr Weiterbildungsinteresse haben wird, entscheidet sich Frau Schneiß, vorerst heimlich zu studieren. „Ich habe gelernt, wenn die Kinder im Bett waren“, berichtet sie. Die Fernbedienung gut versteckt, um nicht doch in Versuchung zu geraten, rafft sich Stephanie Schneiß jeden Abend erneut auf und breitet das Lernmaterial auf dem Schreibtisch aus. „Natürlich bin ich auch einige Male über den Büchern eingeschlafen“, schmunzelt sie. Der Anfang ist schwer. Es dauert lange, bis die Fernlernerin sich traut, die erste Einsendeaufgabe tatsächlich abzuschicken. Als diese dann sogar mit einer Eins bewertet wird, ist nicht nur die Freude über den Erfolg riesig, sondern auch die Motivation für weitere nächtliche Stunden über den Büchern am Schreitisch groß.  Lange geheim halten kann sie ihre Weiterbildungs-Ambitionen aber nicht mehr. „Eines Tages kam mein Vater zu mir und fragte, ob in meiner Ehe alles in Ordnung sei. Er machte sich Sorgen, weil er jede Nacht das Licht brennen sah.“ Als Schneiß Vater dann später von der Weiterbildung als Grund für die langen Nächte im Büro erfährt, ist er froh und stolz auf seine ehrgeizige Tochter.

Als im folgenden Jahr der Vater unerwartet zum Pflegefall wird, erreicht Stephanie Schneiß die Grenze ihrer Belastbarkeit. An einer Fortführung der Weiterbildung ist nun nicht zu denken. Die Fernschule zeigt sich kulant, verlängert die Studienzeit und nur einige Monate nach dem Tod des Vaters nimmt sie die Weiterbildung wieder auf.

Auch in der Bank geht es beruflich voran. Aufgrund ihres Fernstudiums wird Schneiß ins Kompetenzteam zur Entwicklung eines Firmenleitbildes berufen, dass sie am Ende sogar vor 450 Angestellten präsentieren darf. Natürlich ist sie aufgeregt, meistert aber alles bravourös. So bravourös, dass sie wenig später vom Ausbildungsleiter der Bank als seine Nachfolgerin vorgeschlagen wird. „Das ist genau das, was ich immer wollte“, jubelt Stephanie Schneiß. Nun kann sie jungen Köpfen das Leitbild der Bank mit auf den Weg geben, das sie einst selbst mit ausgearbeitet hat.

Rückblickend würde Stephanie Schneiß heute ihren Weg trotz der Umwege wieder genauso gehen. „Denn ich wäre nicht die, die ich jetzt bin, wenn ich an all den Herausforderungen, die das Leben für mich bereit hielt, nicht gewachsen wäre.“  Natürlich hatte sie während ihres Fernstudiums Tiefpunkte. „Manchmal war das Licht am Ende des Tunnels vielleicht ein wenig dunkel – aber ich hatte mein Ziel immer fest vor Augen!“ Aufgeben kam nicht in Frage. „Durch das Fernlernen konnte ich mir alles immer super einteilen. Wenn mir ein Thema mal nicht so lag, habe ich mir einfach mehr Zeit genommen, vielleicht sogar ein anderes Thema zwischendurch bearbeitet, das mir mehr Spaß machte und mich über den Erfolg immer wieder neu motiviert.“

In der Bank wurde sie schon nach ihrem Abschluss gefeiert. Einen weiteren Grund zum Anstoßen gibt es sicherlich auch nach ihrer Rückkehr von der Preisverleihung des Forum DistancE-Learning zur „Fernlernerin des Jahres 2014“ in Berlin. Ausgelernt hat sie aber noch immer nicht. Denn nach dem Sommer steht für Stephanie Schneiß die Weiterbildung zur Personalfachwirtin an – natürlich im Fernstudium!

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Daniela Lobitz, Pressereferentin Forum DistancE-Learning,
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